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Magazin Steckbrief

George Best – Booze, birds and fast cars

George Best, der erste Popstar des Fußballs, ist tot! Genauso legendär wie seine Karriere war auch sein ganzes Leben. Unvergessen sind auch seine Sprüche. Der Mann hatte Humor.

„Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst“

George Best

Mit diesem, seinem vermutlich bekanntesten Bonmot beschrieb der nordirische Fußballer George Best sein Leben wohl selbst am treffendsten. Am 25. November 2005 starb Europas einstiger Fußballer des Jahres im Alter von 59 Jahren im Londoner Cromwell Krankenhaus, letztlich an den Folgen dieses feuchtfröhlichen Lebenswandels.

Geboren am 22. Mai 1946 in Belfast avancierte Best bereits in jungen Jahren zu einem der legendärsten Kicker in der Fußballgeschichte und zum sicherlich besten britischen Goalgetter aller Zeiten. „Wer ihn auf dem Platz spielen gesehen hat, wird ihn niemals vergessen“, sagte der britische Premierminister Tony Blair stellvertretend für alle trauernden Fans, die Best zu Hunderttausenden auf seinem letzten Weg begleiteten. Einen solchen Menschenandrang hat es seit den Beisetzungen von Queen Mum (2002) und Lady Di (1997) in Großbritannien nicht mehr gegeben.

George Best, als Fußballer quasi der Gerd Müller Großbritanniens, verzückte mit seinen Dribblings auf engstem Raum Fußballfans in aller Welt. Und ebenso wie der Name Gerd Müller mit Bayern München ist auch der Name George Best unzertrennlich mit einem Verein verbunden – Manchester United. Von 1963 bis 1975 erzielte er in 466 Pflichtspielen 178 Tore für ManU und war damit der Toptorjäger seiner Zeit. Weitere neun Mal traf Best in seinen 37 Einsätzen für die nordirische Nationalelf. 1968 wurde George Best sowohl zu Englands als auch zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Im selben Jahr gewann ManU als erster Club von der Insel den Pokal der Landesmeister.

Doch zunehmend stand dem Ausnahmetalent sein Hang zum Alkohol im Weg, bis man ihn schließlich 1975 auf Druck der Vereinsführung in Manchester vor die Tür setzte. Immer öfter war er betrunken zum Training erschienen und hatte ganze Spiele geschwänzt. Auf der Webseite von ManU heißt es dazu: „Leider pflegte er den Lebensstil eines Popstars, nicht den eines Fußballers“. George Best kommentierte seine offenkundige Alkoholsucht mit dem ihm eigenen Sarkasmus: „Ich könnte den anonymen Alkoholikern beitreten. Das Problem dabei ist nur, ich kann nicht anonym bleiben.“

Nach seinem Rauswurf bei ManU spielte George Best für acht weitere Clubs in Großbritannien und den USA. Dabei konnte er jedoch nie wieder an den Erfolg aus seiner Manchester-Zeit anknüpfen. Meist währten seine Gastspiele ohnehin nur wenige Monate bis er 1983 die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hing.

Was blieb waren seine Alkoholeskapaden, die ihm im Jahr 2000 eine Lebertransplantation einbrachten. Ende Oktober 2005 kam es zu einer schweren Niereninfektion, die sich auf die Lunge ausweitete und schließlich innere Blutungen verursachte. Trotzdem wird sich die Nachwelt vor allem an sein fußballerisches Ausnahmekönnen erinnern, und natürlich an seine viel zitierten Sprüche, bei denen man nie wusste, wie ernst sie wirklich gemeint waren: „Alle sagen, ich hätte mit sieben Miss Worlds geschlafen. Dabei waren es nur drei.“ Der Mensch George Best war eben mehr als nur ein durstiger Kicker.

* „I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered.“

Hinweis: Dieser Beitrag erschien erstmals am 3. Dezember 2005 auf www.benanza.de und basiert inhaltlich auf dem damaligen Stand. Aus „nostalgischen“ Gründen haben wir ihn als „Benanza Classic“ noch einmal unverändert veröffentlicht.

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