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Filmbühne Magazin

Trailerpark News – Colourful Carnival

Okay Leute, bei näherem Hinsehen ist diese (nur jahreszeitlich bedingt) „karnevalistische“ Ausgabe der „Trailerpark News“ doch eher grau bis schwarz – vereinzelte Farbtupfer machen das „Moodboard“ hier auch nicht unbedingt „froher“. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. In diesem Fall ist es die Zombie-Apokalypse am Ende (natürlich).

Marvel’s The Avengers: Endgame

Da ist es nun, das vorläufige Finale des MCU (Marvel Cinematic Universe). Und ich denke jeder (Marvel-Fan) hier weiß Bescheid über Ausgangssituation und Ausgang der Situation. Die Reise seit „Iron Man“ hat ein mehr als würdiges vorläufiges Ende gefunden! Trotz Monster-Budget und -Einspielergebnis wird das auch in Sachen Storytelling, Style und Emotionen für lange Zeit nachhallen. Ähnlich wie vielleicht das Finale der „Herr der Ringe“-Trilogie. Auch wenn es NATÜRLICH weiter gehen wird (und ja auch schon gegangen ist) bleibt diese Säule der Filmhistorie unverrückbar für alle (!?) Zeiten als Maßstab bestehen. Egal ob man damit etwas anfangen kann oder nicht, daran muss man sich in Zukunft messen lassen (monetär und episch), Punkt!

Jay and Silent Bob Reboot

Eher vergangenheitsorientiert und vom Nerd- und Fan-Faktor nochmal in völlig neue Dimensionen vorstoßend: JAY & SILENT BOB are back (again & again & …). Aus quasi Schwarz-/Weiß-Zeiten extrapolierte Figuren jetten über Jahrzehnte in unsere Crazy New World und haben bzgl. Irrsinn und Abgedrehtheit immer noch großen Vorsprung. Herrlich überzogen, geerdet, zugekifft, zitierfreudig, subkulturglorifizierend – that’s my stuff, bitch!

Midsommar

Größer könnte der Kontrast zwischen Farben und Dunkelheit kaum sein, als in diesem Streifen. Junge Studenteköpp („mog i net!„) reisen nach Schweden um für ihre Abschlussarbeit das Midsommar-Fest zu dokumentieren. Dabei geraten sie in ein doch eher gruseliges Spannungsfeld aus Drogenrausch, Sektenwahn, Folklore und Gruppendynamik. Gut 2,5 Stunden lang sehen wir einen „Dokumentarfilm“ mit allen Farben diesseits des Spektrums, die Sonne scheint, alle sind happy, aber eben eher horror-happy (neuer Begriff, cool!). Garantiert unschöne (Tag-)Träume. Regisseur Ari Aster hat schon den Mega-Mindfuck „Hereditary“ verbrochen, I fucking love & hate him at once!

The Dead Zone

Kenner des Meisters wissen: Das hier ist rar! Vor allem in deutschen Landen kaum wahrgenommen, dazu zensiert und lieblos in die Grabbeltische der Elektro-Discounter geworfen. Die Rede ist von Stephen Kings „The Dead Zone“. Doch nun gibt es das gute Stück endlich in angemessener Qualität (optisch) und vor allem vollständig. Wir sehen Christopher Walken in einer seiner besten Rollen (!) dabei zu, wie er nach einem Autounfall samt Koma plötzlich „fühlen“ kann, was aus den berührten Menschen so wird. Und was er da sieht ist natürlich selten „heile bunte Welt“. Die Krux, entweder zu handeln oder die Welt ihrem Schicksal zu überlassen, ist zentraler Anker dieses King’schen Psychotrips. Happy End weitestgehend ausgeschlossen …

Doctor Sleep

… und da könnte man hier quasi nahtlos anschließen. Nach dem eher unhappy Ending von „The Shining“ ist der kleine Michael (der Sohn von Jack „Johnny“ Nicholson) mittel bis schwer traumatisiert. Auch über 20 Jahre später kann er den Horror aus dem Overlook-Hotel kaum überwinden – bis er Halt als einfühlsamer Sterbebegleiter in einem Altenheim findet und dabei den Namen „Doctor Sleep“ verpasst bekommt. Parallel dazu ist eine wilde Bande von Vampir-ähnlichen „Shining-Saugern“ unterwegs um kleine Kinder mit dieser Begabung zu fangen und zu foltern. Bis sich deren Wege mit denen von Michael kreuzen. Klingt fast wie ein billiger Nachklapp, ist aber vom „King“ persönlich lanciert und in der Umsetzung trotz genau drei Stunden Laufzeit sehenswert. Düstere Gedanken und ihre Wirkungen kontrastieren mit einer hippiesken Kommunenwelt. Schauspielerisch überragend, aber definitiv kein Kindergeburtstag und leider gegen Ende ein wenig zu selbstreferenziell.

Zombieland: Double Tap

Gott sei Dank sind wir nicht in diesen Zeiten in die Welt gespuckt worden! Also bisher nicht… wobei: Sehr entertaining so ’ne Zombie-Apokalypse! War es schon 2009 beim ersten Teil (oh ja, schon unfassbare zehn Jahre her). Und ist es immer noch. ALLE Protagonisten von damals sind wieder in alter Form dabei, angereichert mit weiteren hanebüchenen Charakteren und einigen Cameo-Auftritten (seht mal in den Abspann). Einmal mehr gibt es einen Roadtrip der besonderen Art: zynisch, brutal, brutal witzig, lakonisch, sarkastisch, pointiert, technisch brillant. Kurzum, einfach ein „Feuerwerk der guten Laune“ oder eben „Colourful Carnival“ mit vielen lustigen Zombie-Kostümen. May Tallahassee be with you!

Ach ja, Karneval. Ich mache die Tage aber mal gar nix in diese Richtung. Aber kommt gut rüber in die After-Session. Man sieht und fühlt sich!

In diesem Sinne, ALAAF!
Euer Hank Frank Schrader

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