Gude & Gudinnen (Zitat „Radio Badesalz“), nachdem der Karneval quasi teilnahmslos überstanden ist (NERV!), der Umzug ansteht (NERV!), die Verdauung Freude bereitet (Details gefällig!? Bitte PN! Ich habe Fotos! Und Insta-Stories! Und Tiktok-Videos!) und die Maloche zuletzt vergleichsweise wenig Zeiträume beansprucht hat, sehet hin und freuet Euch an den Bewegtbild-Konsumationen (gibt’s das Wort überhaupt!?) der letzten Wochen…
Eine Fliege kommt selten allein
Obdachloser Gelegenheits-Krimineller in Südfrankreich klaut ein Auto (alter schrottiger Benz, logo) um einen „Job“ zu erledigen. Mit seinem ähnlich situierten Jugendfreund im Schlepptau findet er im Kofferraum eine gefesselte Fliege. Ja, eine Fliege, gefesselt, so groß wie ein Kalb … daraus erwächst die Idee, dieses Tier als „lebende Drohne“ abzurichten um eine Bank auszurauben. Doch bis es dazu kommt müssen diverse Hindernisse bewältigt werden, und so schlittern die Drei von einer weirden Situation in die andere … Quentin Dupieux mal wieder (Rubber, WRONG etc.), dieses Mal mit einer wunderschön gefilmten lockerleichten Nonsense-Buddy-Roadmovie-Komödie. Die beiden Hohlbirnen im Zentrum der „Story“ (es passiert eigentlich NICHTS!) sind einfach liebenswerte Assis, das Personal drumherum ist nicht minder sonderartig und mit ähnlich dürftigem Hirn geschlagen. Da kann die titelgebende Fliege intellektuell aber lockerst mithalten!
Glass Onion: A Knives Out Mystery
Der „beste Privatdetektiv der Welt“ Benoit Blanc (Daniel Craig) findet sich neben anderen schillernden Figuren (u.a. Dave Bautista = DRAX) während des „Lockdowns“ auf einer griechischen Privatinsel ein. Diese gehört einem Elon-Musk-ähnlich großkotzigen Multimilliardär (Edward Norton). Blanc ist der einzige, der nicht „offiziell“ eingeladen wurde, denn die Rasselbande bildet seit Jahren eine verschworene Gemeinschaft, die so manche Risse bekommen und Geheimnisse zu verbergen hat. Und naürlich passiert (nicht nur) ein Mord … nach dem wirklich großartigen „Knives Out“ musste ja eine Fortsetzung folgen. Doch das alles wirkt mehr gewollt als gekonnt, tut schlauer und komplexer als er ist, labert und exponiert deutlich zu ausschweifend und lange, und endet vergleichsweise plump und uninspiriert. Sicher kein Totaldurchfall, aber wenn Pop-Kultur-Zitate und Promis (u.a. Serena Williams, Kareem Abdul-Jabbar etc.) lieblos aneinander getackert werden und die Erzählweise künstlich verkompliziert wird, dann bleibt nicht mehr viel hinter dem Vorhang übrig.
The Menu
Ähnlicher Plot, zumindest zu Anfang: Einsame Insel, ausgewählte viel Geld bezahlende Exzentriker (Start-up-Maulhelden, Kritiker-Gurus, Gourmet-Fetischisten) treffen ein, wollen vom Maestro (Ralph Fiennes) bekocht werden … Doch dieser und seine undurchsichtige fast schon militärisch organisierte Küchencrew haben an diesem Abend ein ganz besonderes Menü konstruiert. Und das wird mit geradliniger Präzision bis zum bitteren Ende durch kredenzt. Anya Taylor-Joy mal wieder als Anker, Identifikationsfigur, Augenschmaus – dat Girlie hat einfach eine unfassbar großartige Nase bei ihrer Rollenwahl. Hier setzt sie sich ein weiteres Denkmal (und sie is erst 26)! Als Fazit zitiere ich ausnahmsweise einen anderen Rezensenten aus diesem Internet (weil auf den Punkt): „Erstaunliches Essen, viele Tote, dunkler Humor, hochwertiges Ambiente, eine Auge fürs Anrichten, Überraschungen an Gaumen, Daumen und Kehle – „The Menu“ lässt man sich als Genrefan gerne munden. […] Selbst wenn die bleibenden (Gewalt-)Spitzen leider fehlen und mir das Ganze etwas zu lange ausgewalzt wird. Keine Schuhsohle, aber etwas rarer hätt’s für mich sein können. Dennoch meist ein saftiger Schmaus (Quelle: Onlinefilm-Datenbank)“. Punkt!
The Roundup
Koreanischer Krimineller wird in Vietnam festgenommen und fordert seine Auslieferung nach Hause. Er hat maximalen Schiss vor der lokalen Mafia bzw. deren aufstrebendstem maximal brutal agierendem Gierschlund und seinen Gehilfen. Zwei Seoul-Cops (das Krokodil und sein Nilpferd!?) reisen an, um den Transport zu übernehmen. Schnell geraten sie in diverse Auseinandersetzungen von internationalem Ausmaß, in die auch ehrenwerte koreanische Konzernchefs verstrickt sind … Don Lee als Asia-Bud-Spencer ist immer eine Wucht, und hier in Top-Top-Topform! Die Dampfwalze klatscht und ballert sich durch alles was notwendig ist, ohne Rücksicht auf Feind und Gesetz. Gerechtigkeit first & only! Abwechslungsreich, flott, z.T. saukomisch (trotz des üblichen Overacting, but I like it!), bierselig, knallhart, rabiat, locker, radikal böse, sympathisch gut!
Violent Night
Santa Clause (David Harbour) ist versoffen und abgefucked wie nie. Dagegen sind der Grinch und „Bad Santa“ regenbogenfarbend scheißende Einhörner! Mitten im Hass-Brass gerät er am Heiligabend in eine Geiselnahme einer schwerreichen nahezu unerträglichen Sippschaft. Die jüngste Sprossin hat allerdings sein Herz und seinen Kampfgeist erwärmt. Denn vor dem „Job“ als Weihnachtsmann war der ruppige Hühne Vorschlaghammerschwingend in der Weltgeschichte eine berserkende Killersau … „Kevin allein zu Haus“ meets „Krampus“ meets „Stirb langsam“ usw. usf. – je länger die isolierte (die dämlichen Rentiere sind samt Schlitten abgehauen, watn Ärger!) Hatz dauert, desto blutiger und fieser wird das Ganze – zugleich aber aber auch witziger und versöhnlicher! Wem das jetzt zwei Monate nach Weihnachten zu spät ist hat selbst Schuld, spätestens zur nächsten Hohoho-Season Pflichtprogramm!
Terrifier 2
Geistesgestörter Killerclown Art (ICH HASSE CLOWNS!), der Teil 1 überlebt hat, macht sich an Halloween wieder an sein krankes Werk. Sein Ziel, alles und jeden zu meucheln und möglichst explizit ins Wohin-auch-immer-Seits zu befördern. That’s the Story. Aber das ist quasi nebensächlich, denn dieser „Goreporn“ zermatscht, zerquetscht, zersplattert, zerfickt so ziemlich jeden und alles. Trotz kleinem Budget, über zwei Stunden mitunter quälender Laufzeit und fast lieblosem 80s-Look, ein neues Horror-Highlight. Oft weiß man nicht einmal, ob man lachen oder sich ängstigen soll. Es geht quasi immer übler werdend rigoros, barbarisch und sadistisch zur Sache. Allein das wehrhafte „Final Girl“ hält hier die Fahnen hoch – dass das in Alemania ungeschnitten durchging, grenzt an ein Wunder!
So, labt euch an diesen Perlen der jüngeren und mittelalten Filmgeschichte. Ich geh jetzt mal ein paar Bäume und Hecken killen (solange das hier noch erlaubt ist). Das Gemetzel hier inspiriert doch sehr … 😉
Euer Hank Frank Schrader
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Titelfoto: Simon Wijers / Unsplash
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