Hallo Fans, Oktober in Deutschland, der Sommer ist gerade endgültig verschwunden. Wohlbekannte Kälte nistet sich wieder allen Ortes ein. Und das spiegelt sich auch im Krams des Monats wieder. Ideal zum Mitzittern.
X-Men: Dark Phoenix
Fangen wir mit dem dunkelsten Kapitel direkt an. Als großer X-Men-Fan ist man ja ohnehin schon leicht angetrauert, weil diese Filmreihe so wohl zu Ende ist (Disney kauft Fox und hat eigene Pläne damit). Doch nach dem grandiosen WOLVERINE-Finale letztes Jahr war die Hoffnung doch irgendwie da, das „große Finale“ könnte auch was werden – Pustekuchen! Langweiliger, belangloser, lustloser und vor allem dümmer könnte man es wohl kaum hinzimmern. Selbst, wenn man es wollte, ich bin maximal verärgert! Ein, zwei gelungene Actionszenen retten hier mal gar nix mehr. Charakterentwicklung auf „Bob der Baumeister“-Niveau, die „Story“ ist komplex wie ’ne Folge „Rappelkiste“, die Akteure scheinen (mit kleinsten Ausnahmen) auch keinen Bock mehr gehabt zu haben. Fazit: Totalausfall!
Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile
Der Titel ist ein Zitat des im Film von John Malkovich dargestellten Richters, der den Serienmörder Ted Bundy Ende der 70er auf den E-Stuhl geschickt hat… Wer jetzt denkt, das passende Filmwerk dazu wäre ebenso, der irrt – das Ding ist ein (weil man weiß was kommt) maximal verstörendes Drama um junge Frauen, die sich in den Beau Bundy (creepy: Zac Efron) verlieben, z.T. mit ihm leben, ihn heiraten, und keinen Schimmer von seinen üblen kranken Taten haben (wollen). Und diese Taten bekommt man quasi weder zu Gesicht noch zu Gehör. Somit tappt man als Glotzer automatisch in dieselbe Falle, wie die vornehmlich weiblichen Protagonisten und verfolgt einen vordergründig unfairen Mordprozess. Selbst am Ende ist sich niemand sicher ob hier ein Justizskandal oder ein Monster zu begutachten ist… großartig!
Der Goldene Handschuh
Noch dunkler wird es allerdings in „Der Goldene Handschuh“. Da will bzw. kann man eigentlich auch das Licht aus lassen: Wer nach den ersten zehn Minuten noch nicht erbrochen hat, wird es sicher später noch mehrfach tun. Wir sind Zeuge des absoluten Maximums an Ekel, Perversität, Geisteskrankheit, Abschaum, Suff, Sinn- und Ausweglosigkeit! Wirklich kaum zu ertragen (weder inhaltlich noch optisch). Leider auch weil die geniale Strunk-Buchvorlage kaum mehr durchschimmert. Da ist zwar alles noch übler, aber es werden Hintergründe und Historien ausgeleuchtet und somit Bezug zu den Figuren geschaffen, was dem Film völlig abgeht. Der Film stellt damit „nur“ eine völlig abartige Freak-Show dar… ich muss wirklich nochmal davor warnen, und wenn man wie ich schonmal in der echten Kneipe war krampft der Magen wie nach ner Flasche Fanta-Korn auf es.
Men in Black: International
Dieser Streifen hat die Dunkelheit ja schon im Titel, ansonsten aber wenig zu vermelden: Man nehme frische aktuell gehypte Gesichter bzw. Körper, verpflanze sie in bekanntes Universe, a little BUMBUM, a little BALLABALLA, a little CHICKYCHICKY, ein paar nett anzusehende Schauplätze. Und das war’s dann aber auch schon… Ähnlich belanglos wie „Dark Phoenix“, keine neuen Ideen, technisch noch nicht mal A-Liga, unlogisch, unspannend, nervend, durchschaubar von der ersten Minute an. Sehr schade, aber wird verdient in den Tiefen der Streaming-Archive verrotten.
The Beach Bum
Zum Schluss noch ein Kessel Buntes – quasi gegen die Dunkelheit. „The Beach Bum“ erzählt von Drogen, Ficken, Saufen, Chillen, Poesie – Punkt! Die Story passt auf ’ne Briefmarke und ist völlig irrelevant. Was das ganze sehenswert macht ist MATTHEW FUCKING-DUDE 2.0 MCCONAUGHEY!!! Alter, was hier an Extravaganz und „Lifestyle“ abgefackelt wird sucht seinesgleichen. Egal ob durch die Highest-Possible-Society stolpernd oder als Hobo mit entsprechender Gefolgschaft, der Typ zieht sein Ding und kommt damit durch. Zwischendurch werden ein paar lyrische Weisheiten von sich gegeben, bevor wieder die nächste abgedrehte Episode den Griff nach irgendwas Bewusstseinserweiterndem nahe legt! Mit Snoop Dogg, Jonah Hill, Zac Efron, Martin Lawrence (der Irrste der Irren hier!) und Isla Fisher (HOTHOTHOT!!!) grandios besetzt. Aber alles im wahrsten Sinne nur „Supporting Actors“ – es lebe der MOONDOG!
So, und jetzt setz ich mich – passend zur heutige Ausgabe – an „The Dark Crystal“ auf Netflix. Davon demnächst mehr…
Euer Hank Frank Schrader
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