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Filmbühne Magazin

Trailerpark News – Long Dong Movies

Servus Filmfreunde, die heutige Ausgabe der Trailerpark News ließe sich gut auf die Frage „Wer hat den Längsten?“ reduzieren. Jajaja, Pimmel-Witze gehen immer… aber darum geht’s hier wirklich nur am Rande. Im Mittelpunkt stehen eher die (z.T. nur gefühlten) Spielzeiten der vorgestellten Streifen. Auf jeden Fall erfordern sie ’ne Menge Sitzfleisch.

Bad Times at the El Royale

2 Stunden 21 Minuten: In „Bad Times at the El Royale“ hamma ’ne weirde Mischung aus Tarantino & Lynch. Wir haben den „Dude“ und „Thor“ themselves, wir haben Style und Hochspannung und wir haben Irrsinn und Drama. Außerdem gibt es verrückte Wendungen und eine zwischen waberndem Surrealismus und krankem Egoismus angelegte Stimmung (keine Ahnung was das bedeuten soll, aber hört sich passend an!). Wie gesagt, alles seeeehhhrrrr lange ausgewalzt, hat aber das Zeug zum Klassiker, eines Tages…

Suspiria

2 Stunden 32 Minuten: „Suspiria“ hat 2018 ein Remake bekommen, und das haut mal übelst über die (Laufzeit-)Strenge! Muss man sich drauf einlassen. Aber bitte keine Nahrung parallel aufnehmen, das könnte Auswurf verursachen. Das Setting in einer Mädchen-Tanzschule im Berlin der 70er Jahre kommt doch erstmal sehr karg und streng daher. Tilda Swinton (Achtung: versteckte Doppelrolle, eigentlich sogar 3-fach Rolle und ganz eigentlich sogar 3,5-fach Rolle!) haut eine eisige Ausstrahlung raus, dass selbst bei 38 Grad eine Kuscheldecke nötig ist. Und die vielen doch eher kryptischen Dialoge werden nur unterbrochen von expressionistischem Extrem-Gehüpfe der Girlies. Aber wenn im Finale Hektoliter Blutfontänen aus den nett anzusehenden Tänzerinnen-Körper spritzen, dann bleibt aber mal gar nix mehr trocken! Shocking!

Glass

2 Stunden 9 Minuten: „Glass“ ist der Abschluss der „Unbreakable-Split-Trilogy“. Darin sehen wir Bruce Willis in seiner Rolle von vor 19 (!) Jahren, ebenso Samuel L. Jackson und James „Fucking Beast“ McAvoy. Ebenfalls besonders hervorzuheben ist die immer grandiose Sarah Paulson (Fans von „American Horror Story“ wissen wovon ich rede). Der Streifen ist ebenso langsam wie lang, optisch und räumlich reduziert und schleicht sich so gemächlich an wie eine Psychose. Zugleich ist er monsterspannend weil völlig unberechenbar und das eskalierende Finale eines Finales in diesem Shyamalanschen Kosmos absolut würdig!

Office Uprising

1 Stunde 32 Minuten (einer muss ja aus dem Rahmen fallen!): „Office Uprising“ ist der feuchte Traum eines… hmm, Büroangestellten? Waffenfabrikanten? Chemie-Nerd? Unglücklich Verliebtem? Keine Ahnung, denn erstmal sieht alles aus wie eine schrottige Stromberg-Kopie mit billigem Fäkalhumor-Topping. Aber wenn die Belegschaft zu zombieeskten Aggros mutiert (und sich erst gegenseitig und dann „den da oben“ ans Leder will), dann ist das schon funny. Situativ und vordergründig überhaupt nicht wirklich ernst zu nehmen, obwohl schon deutlich hintergründige Botschaften Richtung Military-Industry-Complex mitschwingen. Ein zwar kurzer Film, dafür aber mit langer Wirkung. Und trotzdem PARTYFILM!

Under the Silver Lake

2 Stunden 19 Minuten: „Under the Silver Lake“ ist das exakte Gegenteil des vorherigen Films. Es gibt keine erkennbare Story, denn wir folgen dem sinnentleerten Alltag eines Möchtegern-Drehbuchschreibers in L.A. irgendwo zwischen Depression, Desillusion und Suche nach whatever. In jedem Frame sind gefühlt 30 Rätsel versteckt, man weiß nach ’ner Stunde eigentlich immer noch nicht wo das hingehen soll, aber da ist ja noch nicht mal Halbzeit. Alles in allem ein ellenlanges Mystery-Style-Over-Story-Verschwörungs-Hollywood-Nerd-Loser-Portrait: Ich muss das glaub‘ ich nochmal sehen um halbwegs zu raffen WTF es soll!?!? Einzelne Sequenzen haben aber Kult-Potential, darum nicht verpassen und selbst die Murmel anschalten!

Lords of Chaos

1 Stunde 58 Minuten: Stylisch geht’s bei „Lords of Chaos“ eher weniger zu. Die dokumentarisch angehauchte Verfilmung zur Entstehung und Wirken der Blackmetal-Band „MAYHEM“ war überfällig. Hier wird drastisch ehrlich und ohne Umschweife geliefert, und zwar explizitest möglich – ALTER! Geile Mucke aber auch völlig kranke Wichser (sorry – wenn die Jungs in echt wirklich nur halb so drauf waren/sind, dann gute Nacht…). Der Film wirkt am Anfang leicht lächerlich weil eben ein Look wie ’ne Home-Production von Onkel Augusts 75. Geburtstag. Aber er nimmt dann beim (Achtung: SPOILER!) ersten Selbstmord ’ne Wendung, die hängen bleibt und verbreitet folglich eine miese Laune allerfeinster Sorte… Fetter Schlag in den Headbanger-Nacken!

Okay, jetzt aber genug der Worte, genießt den langen Filmabend. Ich sage für heute – Wortwitz lass‘ grüßen – so long, Folks!
Euer Hank Frank Schrader

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