In der siebten Episode unseres karnevalistischen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ feiern wir gleich mehrere Prämieren. Erstmals sitzen alle vier Mitglieder des infernalen Quartetts wahrhaftig im Benanza-Bus, unserem rollenden Podcast-Studio. Zudem haben wir mit Lightning Lutz und dem jovialen Jupp zwei Zuschauer an Bord, jedenfalls für die ersten zehn Minuten. Und dann war ja auch noch Karnevalsauftakt, was sich nicht nur in fiesen Klamotten sondern auch in der albernen Grundstimmung bemerkbar macht. Thematisch geht es diesmal unter die Gürtellinie, seien es nun angenagelte Hoden oder unsittlich berührte Körperteile. Alaaf und Helau!
Körperkunst und Zopfabschneider
Wie man seine Körperteile möglichst effektiv einsetzt zeigt uns Aktionskünstler Pjotr Pawlenski (aka Pavel Podporovski). Wenn er sich nicht gerade ein Ohr abschneidet, den Mund zunäht oder die Hoden auf den Roten Platz in Moskau nagelt, zündet er den Eingang des russischen Geheimdienstes an. Ansonsten soll er laut Presseberichten vermeintliche Sexvideos fränzösischer Politiker lancieren oder einfach mal Passanten mit dem Messer angreifen. Ob er auch der berüchtigte Zopfabschneider ist, der derzeit in Prag sein Unwesen treibt, können wir nur vermuten. Vor der Gefahr des Zopfabschneidens wurde übrigens schon 1924 gewarnt, wie der Aufklärungsfilm „Gefahren der Großstadt-Straße“ (so der richtige Titel) eindrucksvoll erzählt.
Todesliste und Notfallkochen
In einer ganz besonderen Straße, der allseits bekannten Lindenstraße, enden Gefahrensituationen zuweilen sogar tödlich. Zum bevorstehenden Serienfinale hat der Sender WDR eine interessante Übersicht aller Todesfälle aus insgesamt 34 Serienjahren veröffentlicht. So wissen wir, dass als Erster „der gutmütige Joschi Bennarsch nach einem Herzinfarkt verstarb“. Alles in allem waren es 55 Tote, die von uns heraufbeschworene Zombie-Apokalypse noch nicht eingerechnet. Den vielen Toten stehen lediglich 21 neu geborene Kinder entgegen – der demografische Wandel war also nicht nur vor der Flimmerkiste zu beobachten. Was man tun muss, um in Notsituationen nicht das Zeitliche zu segnen, erklärt uns das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dazu zählt neben dem Anlegen von Notvorräten (Hamstern) auch ein neues Notfall-Kochbuch, das uns ohne Strom kochen lehrt.
Saunaboy und Fluchhalsband
Sollte trotzdem mal ein stromloses Rezept misslingen, können Hundebesitzer künftig auch ihren Hund für sich Fluchen lassen (Batterien vorausgesetzt). Aus der Rubrik „Gadgets, die die Welt nicht braucht“ gibt es nun ein Hundehalsband, dass Bellen in Fluchen übersetzt. Wir finden das eigentlich ziemlich lustig. Allerdings könnte der arme Hund Gefahr laufen, sich wegen Verdachts auf Tourette-Syndrom einweisen zu lassen. Geflucht und gedroht hat auch ein 19-Jähriger, dem ein fremder Herr in der Dampfsauna an den Penis fasste. Die profane Erklärung des Grabschers hätte ihm natürlich auch schmeicheln können. Immerhin gab dieser an, das Saunaglied mit dem Saunaschlauch verwechselt zu haben.
Geisterdrift und Rekordflug
Fast eineinhalb Jahre trieb das 77 Meter lange Frachtschiff „MV Alta“ herrenlos über die Weltmeere. Dann warf es Sturm „Dennis“ an die irische Küste. Die Besatzung hatte es wohl im Jahr 2018 rund 2.200 Kilometer südöstlich von Bermuda (!) seinem Schicksal überlassen. Eine wirklich unglaubliche Geschichte, hinter der auch der Aktionskünstler Pjotr Pawlenski stehen könnte. Deutlich schneller überquert man den Ozean natürlich mit dem Flugzeug – mit Sturm „Sabine“ im Rücken sogar in Rekordzeit. 4 Stunden und 56 Minuten brauchte eine Boeing 747 bei ihrem Flug von New York nach London. Schneller ging es nur mit der Concorde. Ein Hoch auf Sabine, Dennis und Co.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Karl-Heinz Ballermann, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.
VIDP#07 – Die Beiträge
WDR: Serientod und Serientote
Spiegel online: Hammer, Nagel, Hodensack
Spiegel online: Straßenbahn zum Zopfabschneiden
Deine Tierwelt: Fluchende Hunde beißen nicht
Reisereporter: Man fliegt geschwind mit Rückenwind
Heise online: Kalte Küche für Katastrophenzeiten
Heute (Österreich): Unsittlicher Griff zum Saunaschlauch
Süddeutsche Zeitung: Geisterschiff auf Landgang
VIDP#07 – Die Getränke
Reissdorf Kölsch (aus Jevergläsern)
Zlatopramen (im 1,5-Liter-Gebinde)
Corona Extra (antivirals Bier)
Heineken (aus dem Notvorrat)
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