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Trailerpark News – Long Stories Short

Gude Dach, ihr Vögel! Und sonst so? Ich habe gerade ’ne recht chillige Zeit und daher auch einiges abgearbeitet. Auf geht’s in eine neue Runde Filmtipps mit den „Trailerpark News“, heute mal schön kurz und knackig.

Sea Fog

Ein Koreanischer Fischkutter wird zum Flüchtlingstransport umfunktioniert. Der skrupellose Captain nimmt die Moppen, die abgehalfterte Crew hat die Arbeit … Als die „Fracht“ verladen ist beginnen die Spannungen, und neben dem titelgebenden Nebel setzen Kleinigkeiten eine große Katastrophe in Gang. Bitter, schlimm, humorbefreit auch weil „based on true events“. Kurzum, wuchtiges und wichtiges großes Asia-Kino mit globalem Impact!

The 800

Auch hier gilt: „based on true events“, auch hier Asia-Kino und auch hier ganz gar humorbefreit. Chinesisch-japanischer Krieg 1937, ein Haufen (ca. 800) chinesischer Soldaten hat sich in Shanghai in einem Industriegebäude verschanzt und ist die letzte Bastion gegen die japanischen Invasoren. Das heißt krasser Krieg mit Tod, Mord, Verstümmelung, Schlacht bis auf die letzte Messerklinge. Auf der anderer Seite des Flusses ist allerdings „neutrale Zone“, in der die ausländische Haute Volée dem Geschlachte bei Champagner, Häppchen und Edeldamen erst amüsiert und später erschüttert zuschaut. Was die Amis an Soldaten-Hero-Pathos können, können die Chinesen (mittlerweile) mindestens ebenso schmalzig: Hauptsache die Fahne weht auf dem Dach. Dafür lohnt es sich auch schon mal mit Granaten um den Bauch aus dem 5. Stock auf die annähernden Feinde zu stürzen … Filmisch und parteiisch auf Augenhöhe mit „Private Ryan“ etc. Wer darauf steht wird bestens bedient. Für alle anderen besser: Birne aus, Lampen an!

The Apartement (1 BR)

Junges, von zuhause abgehauenes Ding zieht in eine begehrte Wohnanlage, wo anscheinend alle Anwohner allerbeste Friends & Family sind. Das Apartment „1 BR“ (so auch der Originaltitel) wird ihr neues Heim. Dummerweise werden die „Hausregeln“ doch eher streng ausgelegt. Bis Madame merkt wo sie hinein geraten ist, ist es bereits deutlich zu spät. Der Horror kommt langsam aber stetig. Die Schraube des Schreckens wird vor allem auf Psycho-Ebene mächtig angezogen. Und das Ende ist dystopisch hoch drei, mit Option auf Verlängerung – perfekt um sich auf hohem Niveau die Laune zu verderben!

The Gentlemen

Apropos Laune: Guy Ritchie hat ja schon so manchen Crime-Fun-Knaller abgeliefert, und auch sein neuestes Werk steht den alten in nullkommanichts nach: Schmieriger Reporter (unfassbar großartig eklig gespielt von Hugh Grant!) versucht Drogenboss (unfassbar lässig gespielt von Matthew McConaughey!) und seine rechte Hand (unfassbar souverän gespielt von Charlie Hunnam!) zu erpressen. Dies setzt eine Reihe von fatalen Entwicklungen in Gang. Rückblicke in die Vergangenheit und gekonnt inszenierte Perspektiv-Wechsel runden das Bild ab … Also ein klassischer Ritchie mit allem was man so erwartet: Gangster, Girls, Gastauftritte und gallige Gags, garniert mit Matroschka-Storytelling. In zwei Worten: Großes Kino!

Mortal Kombat

Da isser endlich, DER Klopperfilm aller Klopperfilme! Das Remake vom Videospiel (krasses Wort heutzutage!) macht vieles richtig. Es knüppelt und schlachtet angenehm explizit, aber irgendwie könnte das Tempo zwischen den Battles höher sein. Offensichtlich für den asiatischen Markt „optimiert“ – was aber grundsätzlich nix Schlechtes sein muss. Doch leider fehlt den zentralen Figuren ein wenig das Identifikationspotenzial, und das Ende is aweng unspektakulär – aber es sollen ja noch vier (!) Fortsetzungen folgen. Somit ist der Haudrauf-Streifent als Einstieg sehr empfehlenswert!

Shadow in the Cloud

Ami-Flugzeug im WW2 parkt kurz zum Auftanken in Neuseeland. Eine junge Offizierin mit wichtiger Mission und Gepäck kommt an Bord des Macho-Bombers (Crew besteht ausschließlich aus Proll-Typen). Sie verlangt die Umsetzung ihres vom Oberhäuptling gestempeltem Auftrag (whatever this is). Doch feindliche japanische Jäger und ein auf den Tragflächen hampelnder Goblin (!) machen die Sache zu einem ernsthaft nervenaufreibendem Unterfangen. Chloë Grace „Kick-Ass“ Moretz ist immer für ’ne absurde Story und deren noch derberer Ausgestaltung zu haben. Somit ist es auch wenig überraschend, dass wenig ist wie es scheint und ordentlich Rock’n Roll in der brennenden Luft über dem Pazifik herrscht – kurzer heftiger Schlag aufs Maul, sehr gut!

The Comedian

Alternder Stand-Up-Komiker (in absoluter Topform: Robert DeNiro!) haut aufmüpfigem Zuschauer (der sich und seine Uschi nur selbst für seine Insta-Story inszeniert) im New Yorker Keller-Club aufs Maul. Die Folge: Er muss Sozialdienst leisten und lernt dort eine ebenfalls strafarbeitende deutliche jüngere „Von-Beruf-Tochter“ kennen (ebenso groß: Leslie Mann!). Was folgt sind Stationen ihrer beiden Leben, mal zusammen, mal nicht … Leute, GLOTZT DAS! Irgendwelche pietäts-besoffenen Schlaumeier-Bewertungen im Netz sehen den Film im Durchschnitt nur so mittel. Aber er ist auf vielen Ebenen große Comedy-Kunst mit politisch maximal völlig inkorrekten Arschtritten für so ziemlich alle (Juden, Alte, Lesben, Hochzeitspaare, Schwiegerväter, Reiche, Arme, Doofe, Promovierte, Schwangere usw.) Really amusing (aber nur für coole Leute)!

So viel von mir. Have a nice whatsoever!

Euer Hank Frank Schrader

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Titelfoto: Mariah Hewines / Unsplash

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