In der dritten Episode unseres feuchtfröhlichen Presse-Podcasts „Voll in die Presse“ üben wir viel Kritik. Wir prangern rücksichtslose LKW-Fahrer, abmahnwütige Umweltschützer und sendungsbedürftige Eltern an. Wir mäkeln an der Lindenstraße herum und verteufeln Sylvester-Böller. Aber am liebsten kritisieren wir uns natürlich selbst, vor allem für die Getränkeauswahl. Sei’s drum, alles wird gut.
Bahn-Action und Brummi-Komik
Es erinnert an Hollywood. Eine führerlose S-Bahn rast nächtens durch das beschauliche Bonn. Der Film „Unstoppable – Außer Kontrolle“ lässt grüßen. Was den Fahrer umgehauen hat, weiß man nicht. Aber filmreif stoppen tapfere Passagiere die nächtliche Geisterfahrt. Die Geisterfahrt eines scheinbar gelangweilten Brummi-Fahrers stoppte dagegen die Autobahn-Polizei, hatte er doch während der Fahrt einen Film auf seinem Laptop geschaut. Ironie an der Geschichte, es war „Der Gendarm von St. Tropez“. Laut Artikel sollen die Polizisten ihren Augen nicht getraut haben.
Weihnachtseule und Sylvesterknaller
Ein ähnliches Erlebnis hatte eine Familie in den USA beim Blick in ihren Weihnachtsbaum. Der Baum machte nämlich seinerseits Augen, genauer gesagt, die darin hockende Eule. Der arme Vogel dürfte den Schock seines Lebens bekommen haben. Den gleichen Effekt auf Tiere haben übrigens die zur Jahreswende immer noch beliebten Böller und Raketen. Da auch die Umweltbilanz dieses Sylvester-Brauchs katastrophal ist, haben sich einige Supermärkte entschlossen, zur böllerfreien Einkaufszone zu werden. Respekt!
Abmahnwut und Mittelfinger
Dem Umweltschutz hat sich auch die „Deutsche Umwelthilfe“ verschrieben. Dass sie damit dank einer regen Abmahnpraxis auch wunderbar Geld machen kann, verleiht ihrer an sich respektablen Tätigkeit einen faden Beigeschmack. Manch einem Betroffenen dürfte da schon einmal der Mittelfinger entgleisen. So wie einem fünfjährigen Mädchen aus England, dummerweise mitten im Krippenspiel. Was lustig klingt ist eigentlich ein nachdenklich stimmender Beleg dafür, dass Eltern zunehmend ihr Kleinen in die (sozialen) Medien zerren. Denn hätte ihre Mutter den Fauxpas nicht bei Facebook veröffentlicht, wäre die Kleine wohl nie in den Medien gelandet. Deshalb verzichten wir an dieser Stelle darauf, den Facebook-Post wie sonst üblich einzubetten.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Karl-Heinz Ballermann, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.
VIDP#03 – Die Beiträge
General-Anzeiger Bonn: Straßenbahn des Todes
Express: Der Brummi-Fahrer von St. Tropez
Spiegel Online: Weihnachtsbaum mit Augen
n-tv: „Final curtain“ für die Lindenstraße
Kölner Stadtanzeiger: Böllerfreie Einkaufszonen
Capital: „Deutsche Umwelthilfe“ auf Abwegen
Stern (Facebook): Die heiligen zwei Stinkefinger
VIDP#03 – Die Getränke
Cisk Lager Beer
Janusz Moczywąs (Waszczukowe)
Crémant d’Alsace
Guinness Extra Stout
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